Was ist ein Postbiotikum? Wirkung und Nutzen
Postbiotika sind inaktivierte probiotische Stämme und/oder bioaktive Substanzen, die während der Stoffwechselprozesse von Mikroorganismen freigesetzt oder produziert werden. Sie bieten dem Menschen – dem Wirt – gesundheitliche Vorteile. Zu den Postbiotika gehören Moleküle wie Enzyme, Peptide, Polysaccharide, Zellwandbestandteile und organische Säuren.¹
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Warum sind Postbiotika wichtig und wie wirken sie?
Postbiotika rücken zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung. Aktuelle Studien zeigen, dass Postbiotika an spezifische Rezeptorstrukturen im darmassoziierten Immunsystem binden, die auf ihre bioaktiven Verbindungen abgestimmt sind. Diese Interaktion kann bedeutende Vorteile für die Darmgesundheit und das Immunsystem spielen.1, 2
Postbiotika vs. Probiotika: Was ist der Unterschied?
Probiotika bestehen aus lebenden Mikroorganismen, während Postbiotika aus abgetöteten Mikroorganismen oder deren Stoffwechselprodukten bestehen. Ein wichtiger Punkt: Nicht alle inaktivierten Bakterien sind automatisch Postbiotika. Diese sind bewusst inaktivierte Mikroorganismen, deren gesundheitliche Vorteile wissenschaftlich anerkannt sind.
Obwohl sie sich unterscheiden, kann die Kombination von Probiotika und Postbiotika vorteilhaft sein, da beide unterschiedliche, aber sich ergänzende Wirkmechanismen im Körper entfalten.¹ ²
Wo kommen Postbiotika vor?
Postbiotika entstehen durch Fermentation und kommen in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut, Kimchi und Kombucha vor.
Beta-Glucan: Ein besonderer Fall
Beta-Glucan ist ein löslicher Ballaststoff, der in den Zellwänden von Hefen, Pilzen und Getreide (z. B. Hafer und Gerste) vorkommt. Obwohl Beta-Glucan nicht direkt als Postbiotikum gilt, spielt es dennoch eine wichtige Rolle. Es dient als Nahrung für nützliche Darmbakterien, die daraus kurzkettige Fettsäuren (SCFAs) wie Butyrat, Acetat und Propionat produzieren. Diese SCFAs gelten wiederum als Postbiotika und können die Darmgesundheit unterstützen.
Fazit
Postbiotika bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile und sind eine wertvolle Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung. Sie sind besonders nützlich für Menschen, die von fermentierten Produkten profitieren möchten. Weitere Studien sind notwendig, um die genauen Wirkmechanismen von Postbiotika besser zu verstehen. Eine Kombination aus Probiotika, Postbiotika und einer ballaststoffreichen Ernährung, insbesondere mit wasserlöslichen Ballaststoffen, könnte die Darmgesundheit optimal unterstützen.
Den Unterschied zwischen wasserlöslichen und wasserunlöslichen Ballaststoffen finden Sie hier.
Kurz zusammengefasst:
- Präbiotika: Nahrung für die Mikroorganismen
- Probiotika: Lebende Milchsäurebakterien
- Postbiotika: Zubereitung aus unbelebten Mikroorganismen und/oder deren Stoffwechselbestandteile, die dem Wirt einen gesundheitlichen Nutzen verleihen
Quellen
- Salminen S. et al. (2021): The International Scientific Association of Probiotics and Prebiotics (ISAPP) consensus statement on the definition and scope of postbiotics. Nat Rev Gastroenterol Hepatol. doi: 10.1038/s41575-021-00440-6
- Ma L. et al. (2023): A Narrative Review. Nutrients. doi: 10.3390/nu15020291
Dr. Mathias Oldhaver
Medizinjournalist und Gesundheitsexperte
Dr. Mathias Oldhaver beschäftigt sich schon seit vielen Jahren intensiv mit präventiver Medizin und Naturheilkunde. Zahlreiche Fachartikel in naturheilkundlich orientierten Fachzeitschriften und mehrere Fernsehauftritte haben ihn einem gesundheitsinteressierten Publikum bekannt gemacht. Oldhaver war viele Jahre in leitender Funktion bei großen Krankenversicherungen tätig und hat während dieser Zeit die Ursachen und Folgen von Erkrankungen an der Quelle recherchieren können.
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