Es gibt eine Vielzahl an Probiotika auf dem deutschen Markt, was die Auswahl eines hochwertigen Produkts erschweren kann. Um die Qualität eines Probiotikums zu erkennen, sollten Sie auf spezifische Qualitätsmerkmale wie die Anzahl und Art der Bakterienstämme, die Herstellungsbedingungen und Zertifizierungen achten.

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Was sind Probiotika?

Probiotika sind lebende Bakterienkulturen, die das Gleichgewicht der Darmflora fördern. Die Darmflora besteht aus einer Vielzahl von Bakterien, Viren und Pilzen, die im Darm angesiedelt sind.1

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Auf welche Qualitätskriterien sollte ich bei der Auswahl eines Probiotikums achten?

Es gibt eine Vielzahl an Probiotika auf dem deutschen Markt. Auf folgende Qualitätsmerkmale sollten Sie achten:

Hohe Dosierung

Breitbandprobiotika sollten möglichst hoch dosiert sein, da höhere Mengen effektiver den Darm besiedeln. Viele Probiotika bieten nur bis zu 10 Milliarden Bakterien pro Tagesdosis, während Studien zeigen, dass höhere Dosierungen von 12-160 Milliarden Bakterien pro Tag effektiver sind.

Hohe Anzahl der Bakterienstämme

Viele Produkte sind Monopräparate mit nur einem Bakterienstamm. Da verschiedene Stämme unterschiedliche Stoffwechselprodukte erzeugen, sind Multi-Species-Präparate besser. Studien zeigen, dass Probiotika mit mehreren Stämmen wirkungsvoller sind, da sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung unterstützen.

Gute Auswahl der Bakterienstämme

Viele Produkte mischen Bakterienstämme wahllos. Gute Präparate hingegen achten auf eine sinnvolle Zusammensetzung, nutzen synergistische Stämme und solche, die in verschiedenen Darmabschnitten aktiv sind. Die Ergänzung mit Mikronährstoffen wie B-Vitaminen, die das Bakterienwachstum unterstützen, ist ebenfalls vorteilhaft.

Magensaftresistente Kapsel

Eine Magensaftresistente Kapselhülle schützt die Bakterien gegen Magen und Gallensäure.

Hohe Sicherheit

Viele Produkte, besonders aus dem Ausland, enthalten Stämme aus fragwürdigen Quellen. Hier ist Vorsicht geboten. Achten Sie darauf, dass nur registrierte, genetisch charakterisierte und definierte Stämme verwendet werden, die als sicher anerkannt sind.

Klare Herkunft

Viele Anbieter beziehen Bakterien aus verschiedenen Quellen, was die Qualität beeinträchtigen kann. Optimal sind Präparate, die Bakterien auseiner einzigen Quelle verwenden, um durchgehend Qualität und Reinheit zu gewährleisten.

Gute Anhaftungsfähigkeit

Wichtig für den Therapieerfolg: Die Bakterien müssen nachweislich gut an der Darmschleimhauthaften, damit sie lange genug im Darm verbleiben und dort wirken können.

Hohe Säureresistenz

Bei preisgünstigen Produkten werden oft instabile Stämme verwendet, die Säure nicht gut überstehen und nicht durch säureresistente Kapseln geschützt sind. Daher sollten Sie darauf achten, ob die Bakterienstämme natürliche Stabilität gegenüber Magen- und Gallensäure aufweisen und ob die Kapseln säureresistent sind.

Gute Antibiotika-Stabilität

Besonders bei einer Antibiotikatherapie sollten die Bakterienstämme natürliche Resistenz gegen Antibiotika aufweisen. Der Hersteller sollte ebenfalls sicherstellen, dass keine Antibiotikaresistenzen weitergegeben werden.

Frei von unerwünschten Zusatzstoffen

Viele Anbieter geben keine Informationen über Farb- und Konservierungsstoffe, Lactose, Gluten und Histamin an. Bei Unverträglichkeiten sollten Produkte mit solchen Inhaltsstoffen vermieden werden. Gute Präparate enthalten weder Gluten noch Lactose, Farbstoffe oder histaminbildende Stämme.

Wirksamkeit

Anbieter sollten Nachweise wie (Human-)Studien und Erfahrungsberichte zur Wirksamkeit ihrer verwendeten Bakterienstämme vorlegen können.

Verarbeitung + Stabilität

Es kommen immer mehr Anbieter auf den Markt, die noch keine Erfahrung im Umgang mit Probiotika haben. Achten Sie daher darauf, dass der Anbieter eine nachweisbare Seriosität sowie langjährige Erfahrung und Expertise in der Entwicklung und Herstellung von Probiotika besitzt. Dazu gehören die Einhaltung hoher Qualitätsstandards im Herstellungsprozess (GMP-Standard) und die Gewährleistung, dass die Probiotika bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum die angegebene Bakterienzahl beibehalten.

Probiotika sind in Kapselform oder als Pulver erhältlich. Wenn Sie mehr über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Form erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.


Quellen

  1. Biesalski, H.K., and Grimm, P. (2020). Taschenatlas der Ernährung (Georg Thieme Verlag).

Leyla Ergen

Ernährungsökonomie (M.Sc.), Ernährungswissenschaften (B.Sc.)

Leyla Ergen studierte Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und erwarb dort ihren Bachelor of Science. Anschließend absolvierte sie ein Studium der Ernährungsökonomie an der Justus-Liebig-Universität Gießen und schloss dieses mit einem Master of Science ab.


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